In den meisten Sportarten reisen die Aktiven Tage, teilweise Woche vorher zum WM-Ort an, um sich zu akklimatisieren und an die Zeitverschiebung zu gewöhnen. Nicht so die deutsche Federfußball-Nationalmannschaft. Als reines Amateurteam, das auch noch die Reisekosten nahezu komplett selber bestreiten muss, hebt die DFFB-Auswahl am Freitagmittag vom Frankfurter Flughafen Richtung Vietnam ab. In der dortigen Provinz Dong Thap beginnt bereits am Samstag, 31. August, die nunmehr 7. Weltmeisterschaft im Federfußball.
Sicherlich alles andere als optimale Rahmenbedingungen für das Kräftemessen mit den besten Spielern des Erdballs, zumal die Damen auch noch ohne den beruflich verhinderten Bundestrainer Olaf Völzmann auskommen müssen. So wird das sechsköpfige Team während der WM durch Herrenbundestrainer Duy Linh Nguyen (Darmstadt) gecoacht und betreut. Gleichwohl reist der DFFB-Tross mit einem gewissen Optimismus und gut vorbereitet nach Asien. Seit Januar hatten sich die Nationalspieler an jedem spielfreien Wochenende mit Trainingseinheiten, die zum Großteil in Hagen abgehalten wurden, gezielt auf die WM vorbereitet.
Bei den Herren vertreten neben Sven Walter und Philipp Münzner vom TV Lipperode die Brüder Christopher und David Zentarra vom FFC Hagen die deutschen Farben, bei den Damen sind Tanja Schlette vom TV Lipperode und Sarah Walter vom FFC Hagen am Ball. Gespielt wird im Einzel, Doppel, Mixed-Doppel und der Mannschaft, wobei neben den gastgebenden Vietnamesen vor allem die Chinesen als Titelfavoriten und Medaillenanwärter gelten.
„Auf dem Hinweg ist mein Koffer voll mir Fressalien, so dass auf dem Rückweg eigentlich genügend Platz für eine Medaille wäre“, flachst David Zentarra vor der Abreise, wohl wissend, dass in Vietnam die Trauben hoch hängen werden, auch wenn er bei der letzten WM im Jahre 2010 in China im Einzel die Bronzemedaille erkämpfen konnte. Neben Vietnam, China und Deutschland treten Österreich, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Hongkong, Macau, Taiwan, Singapur und Indien bei der WM an.